Wir rufen auf zur Teilnahme am Mahnen und Gedenken zum Antikriegstag 2023 am Samstag, 2. September 2023, am Sowjetischen Soldatenfriedhof in Stukenbrock.
Im Jahre 1941 begann der Krieg des Deutschen Reichs gegen die Sowjetunion (Unternehmen Barbarossa). In Folge dessen gerieten mehrere Millionen sowjetischer Soldaten in deutsche Kriegsgefangenschaft. Sie wurden auf acht Stammlager verteilt. Eines von ihnen liegt in Ostwestfalen in der Nähe von Bielefeld-Senne und wurde als Stammlager (Stalag) 326 bezeichnet. Es wurde am 2. April 1945 von den Alliierten befreit. Ihnen eröffnete sich unendliches Grauen durch Verbrechen an der Menschlichkeit. Die Schätzungen zu der Zahl der inhaftierten Menschen liegen bei ca. 200.000 Frauen, Männer und Kindern aller Altersgruppen. Überwiegend waren das Menschen aus Russland, Belarus und der Ukraine. Im Zusammenhang mit dem Stalag 326 starben ca. 65.000 Menschen. Die Verantwortung zum Gedenken, Aufklären und niemals Vergessen ist für uns selbsterklärend und wir alle müssen sie gemeinsam tragen.
Am 2. September wird weltweit am Antikriegstag allen Kriegsopfern gedacht. Jenen von Heute und Jene von Gestern. Der Arbeitskreis „Blumen für Stukenbrock“ e.V. lädt anlässlich dieses Tages zum Mahnen und Gedenken auf dem Gelände des STALAG 326 ein. Auf dem Sowjetischen Soldatenfriedhof in Stukenbrock beginnt um 15 Uhr die Niederlegung von Kränzen und Blumen am Obelisken. Dieser ruft uns noch heute auf, durch die in Stein gemeißelte Mahnung und den Auftrag:
„Und sorget Ihr, die ihr noch im Leben steht, dass Frieden bleibt, Frieden zwischen den Menschen, Frieden zwischen den Völkern.“
Diese Leitlinie sollte allem politischen Handeln, obliegen. Gerade im Zusammenhang mit den heutigen weltweiten Kriegen und gewaltsamen Auseinandersetzungen, für unsere Fraktion ein Muss.
In Schloss Holte-Stukenbrock, auf dessen Gebiet das Lager liegt, ist geplant die vorhandene Gedenkstätte auszubauen, zu einer „Gedenkstätte von internationaler Tragweite und Ruf“. Federführend ist der LWL, der einer der größten Geldgeber neben dem Land und dem Bund, sein wird. Noch nicht vollständig geklärt ist, welche Kommunen, die laufenden jährlichen Kosten mittragen werden und in welcher Höhe. Ebenso ist noch nicht fest, wer und wie in der Organisation der Gedenkstätte eingebunden wird.
Programm:
15:00 Uhr Niederlegung von Kränzen und Blumen am Obelisken
15:30 Uhr Gedenkansprache Prof. Dr. Norman Paech, Völkerrechtler, Hamburg
Flyer von Blumen für Stukenbrock zur Gedenkveranstaltung 2.9.2023