Fraktion in der
Landschaftsversammlung Westfalen-Lippe

Anfrage zum Energiebericht des LWL 2013-2015 im Bereich der Museen

Sehr geehrter Herr Löb,

die Kontrolle und Senkung des Energieverbrauches sind wichtige Ziele in der internen Organisation des Landschaftsverbandes.

Der LWL als öffentliche Einrichtung ist zum einen in besonderem Maße gefordert, die nationalen Klimaschutzziele umzusetzen. Zum anderen muss es aber auch darum gehen, die finanziellen Ressourcen möglichst effektiv einzusetzen und auch in diesem Bereich gut zu wirtschaften.

Aus dem Energiebericht des LWL 2013-2015 geht hervor, dass der LWL insgesamt auf einem guten Wege ist:

  • Witterungs- und flächenbereinigt beträgt die Heizenergieeinsparung in 2015 bezogen auf das Basisjahr 1990 ca. 51,4 %
  • Die Energie- und Wasserkosten aller Einrichtungen des LWL betragen pro Jahr bei dem derzeitigen Preisstand und Verbrauch ca. 16,4 Mio. Euro.

Insgesamt ergibt sich in 2015 aus der Einsparung für Heiz- und Stromenergie eine LWL-weite CO2-Entlastung von ca. 47,4 % im Vergleich zum Basisjahr 1990.

Im Bericht wird ab Seite 70 auch eine nutzerdifferenzierte Darstellung vorgenommen. Dabei fallen die Museen im Unterschied zu allen anderen Bereichen des LWL deutlich aus dem Rahmen. Während fast alle anderen Nutzergruppen einen Beitrag zur deutlichen Energieeinsparung lieferten stiegen der Energieverbrauch bei den Museen rasant an: der Heizenergieverbrauch stieg flächen- und witterungsbereinigt von 5.905 MWh (1990) auf 11.241 MWh (2013), 11.756 MWh (2014), 12.247 MWh (2015). Im Bericht wird dazu festgestellt: „Hier muss in den nächsten Jahren das Nutzerverhalten verstärkt über das LWL-EDM geprüft werden.“

Auch im Stromverbrauch ist die Tendenz bei den Museen gegenläufig: die Verbräuche stiegen von 2.497 MWh (1990) auf 6.119 MWh (2013), 6.024 MWh (2014), 6.289 MWh (2015). Der jährliche Stromverbrauchanstieg seit 1990 beträgt rd. 6,0 % Punkte pro Jahr. In der Bewertung werden einige nachvollziehbare Gründe für diesen Anstieg genannt (u.a. Aufnahme des Museumsbetriebes in einigen Museen, Vollklimatisierung). Jedoch wird auch hier am Schluss festgestellt: „Der spezifische Verbrauch in Museen ist immer noch sehr hoch.“

 

Wir bitten die Verwaltung, folgende Fragen zu beantworten:

  1. Worauf im Einzelnen ist die Erhöhung der Strom- und Heizenergieverbräuche zurückzuführen?
  2. Sind konkrete Maßnahmen zur Reduzierung des Energieverbrauches und Heizungsbedarfs geplant. Wenn ja, welche?
  3. Welche Möglichkeiten sieht die Verwaltung, die Museen in die Verwirklichung der Klimaschutzziele einzubeziehen?

Mit freundlichen Grüßen!

Barbara Schmidt                                                    f.d.R. Stefan Müller
Sprecherin der Fraktion                                        Fraktionsgeschäftsführer
Mitglied im Kulturausschuss