Fraktion in der
Landschaftsversammlung Westfalen-Lippe

Anfrage der Fraktion DIE LINKE zur Beschäftigung im LWL Industriemuseum Weberei Bocholt

Sehr geehrter Herr Löb,

im April 2013 hatten wir bereits eine Anfrage zur Beschäftigung im LWL-Textilmuseum Bocholt gestellt. Dabei kam heraus, dass ein erheblicher Teil der Beschäftigung insbesondere in der Weberei unter dem Stichwort „Aufsicht“ an eine Dortmunder Sicherheitsfirma outgesourced ist. Die Beschäftigten dieser Firma sind in der Regel Textilfacharbeiter. Einige von ihnen sind bereits Rentner und zusätzlich geringfügig bei der Sicherheitsfirma beschäftigt.  Während ihrer Arbeitszeit führen sie, wie auch die beim LWL beschäftigten Vorführer, die Maschinen in der Weberei vor und produzieren dabei qualitativ hochwertige Textilien, die LWL-weit in den Museumsshops verkauft werden.

Wir bitten die Verwaltung, folgende Fragen zu beantworten:

  1. Für wie viele Stunden wurden in den letzten zwei Jahren diese Beschäftigten der Sicherheitsfirma eingesetzt? (Zum Vergleich: wie hoch ist das Stundenkontingent der beim LWL beschäftigten Vorführer?)
  2. Wie viel Geld bekommt die Sicherheitsfirma pro Arbeitsstunde/ insgesamt pro Jahr?
  3. Wie viel Mehrwertsteuer wird in diesem Zusammenhang fällig?
  4. Wie hoch ist der Stundenlohn der so beschäftigten Textilarbeiter?
  5. In welche Entgeltgruppe würden die Vorführer eingestuft, wenn sie als Beschäftigte des LWL-Museums eingesetzt würden und wie hoch wäre der aktuelle Stundenlohn.
  6. Wie viele Webwaren wurden in den letzten zwei Jahren produziert?
  7. Wie hoch sind die Einnahmen aus dem Verkauf der Webwaren?
  8. Erhalten die Vorführer/ Textilarbeiter außer ihrem Entgelt von der Sicherheitsfirma irgendeine Vergütung für die Produktion der Webwaren?
  9. Wie sind Materialeinsatz und Produktion organisiert? Wie werden die Einnahmen aus der Produktion verbucht?
  10. Wie ist die Laufzeit des aktuellen Vertrages mit der Sicherheitsfirma (Vertragsbeginn und –ende)?
  11. Wie hoch wären die Kosten, wenn die Mitarbeiter der Sicherheitsfirma für diese Tätigkeit direkt beim LWL beschäftigt würden (als Vorführer bzw. die Rentner als Honorarkräfte)?

Mit freundlichen Grüßen

Barbara Schmidt                                                       f.d.R. Stefan Müller
Mitglied im Kulturausschuss                                     Fraktionsgeschäftsführer