Fraktion in der
Landschaftsversammlung Westfalen-Lippe

Keine Fusion der Provinzial-Versicherungen um jeden Preis

„Eine Fusion bei den Provinzial-Versicherungen nur um der Fusion willen halten wir für unnötig und unsinnig“, betont Barbara Schmidt, Sprecherin der Linksfraktion im Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL), anlässlich einer gemeinsamen Beratung der beiden Fraktionen in LWL und LVR in Düsseldorf. Ulrike Detjen, Sprecherin der Fraktion Die Linke im Landschaftsverband Rheinland (LVR) ergänzt: „Wer die Fusion durchführen will, müsste ein schlüssiges Konzept vorlegen, das die Notwendigkeit und die Vorteile darstellt. Das liegt bislang nicht vor. Stattdessen wird bereits über die Fusion selbst verhandelt. Klar ist jedoch, dass jede Fusion erhebliche Kosten bei den beteiligten Versicherungen hervorrufen würde. Zudem muss mit einem Stellenabbau in Folge der Fusion gerechnet werden.“

Die beiden Sprecherinnen der Linksfraktionen beziehen sich damit auf die für Ende April geplanten gemeinsamen Gespräche der Landschaftsausschüsse, mit denen die Fusion der beiden Provinzialversicherungen Rheinland und Nord-West vorangetrieben werden soll. Beide Sprecherinnen gehen auch davon aus, dass eine Anhäufung von Risiken durch eine Fusion zu keiner wirklichen Verbesserung der wirtschaftlichen Ergebnisse führen wird. Die Lebensversicherer allgemein seien zwar real gefährdet und es sei zu erwarten, dass einige von ihnen in den nächsten Jahren in größere Schwierigkeiten geraten. Da aber die Lebensversicherungen in der Provinzial nur einen geringen Anteil des Versicherungsgeschäftes ausmachen, sind sie von der Entwicklung am wenigsten gefährdet.

„Die Provinzial-Versicherungen sind per Gesetz nicht vorrangig gewinnorientiert und erfüllen wichtige Aufgaben der Daseinsvorsorge. Dieser Stellenwert muss gewürdigt werden und verbietet den Verkauf an Privat vom Grundsatz her. Die Beschäftigten der Provinzial-Versicherungen können sich sicher sein, dass DIE LINKE sich weiterhin einer Fusion um jeden Preis widersetzen wird. Wir stehen solidarisch an der Seite der Beschäftigten“, so die beiden Sprecherinnen abschließend.