Vernetzungstreffen der Linksfraktionen aus den Landschaftsverbänden Westfalen-Lippe und Rheinland, sowie dem Regionalverband Ruhr am 17.05.2013 in Hattingen
Am 17.05.2013 trafen sich die drei Fraktionen der Linken zu einer gemeinsamen Tagung in der Hattinger Henrichshütte. Herr Reinhold Budde, im RVR für die Route der Industriekultur zuständig, und Herr Wolf-Daniel Gröne-Holmer, aus der Kulturabteilung des LWL erläuterten ihre Arbeit auch im Zusammenhang mit dem Antragsverfahren für einige Industriekulturstandorte in Nordrhein-Westfalen zum Weltkulturerbe.
Nach einem Informationsgespräch mit Herrn Robert Laube, Museumsleiter der Henrichshütte, konnten sich die Teilnehmerinnen bei einer Führung durch das Industriemuseum einen ersten Eindruck der Museumsarbeit in Hattingen machen.
Zu dem Vernetzungstreffen der Fraktionen der Linken in den Regionalverbänden erklärt Barbara Schmidt, Sprecherin der Fraktion im Landschaftsverband Westfalen-Lippe: „Die kulturelle Identität ist ein wesentlicher Faktor in Nordrhein-Westfalen und eng mit der industriellen Entwicklung verknüpft. Vor diesem Hintergrund sind lokale Identitäten und Kulturzusammenhänge im Herzen Europas von großer Bedeutung. Insbesondere die Geschichte der Industrie ist ein Sinn- und Identifikationsmoment für die hier lebenden Menschen und wird durch die verbliebenen Industrieanlagen, in denen heute nicht mehr produziert wird, beeindruckend belegt. So zeigen vor allem die heutigen Industriemuseen, dass diese Art des Kulturerbes nicht im geschichtslosen Raum beheimatet ist, setzen sich mit der Lebenswirklichkeit der hier lebenden und arbeitenden Menschen auseinander, dokumentieren vergangene Arbeitskämpfe zum Erhalt von Standorten und Arbeitsplätzen und deren Niedergang, auch vor dem Hintergrund der um sich greifenden Globalisierung“.
Die gemeinsam von den Verbänden mit der Stiftung Industriedenkmalpflege auf den Weg gebrachte Bewerbung um den Welterbe- Titel unterstreicht die Bedeutung der Industriekultur, zu der neben den Museen, technische Baudenkmäler und die Haldenlandschaft des Ruhrgebiets zählen. Dabei können die Akteure bereits auf eine gute Netzwerkarbeit bspw. im Rahmen der Route der Industriekultur verweisen.
Die überproportionale Kürzung im Kulturhaushalt des Landes macht es notwendig, dieser Politik der Landesregierung von SPD und GRÜNEN etwas entgegen zu setzen. Die Kürzungen sind ein falsches Signal an die Kultur und an die Gemeinden in Nordrhein-Westfalen. Mit Einsparungen im Kulturförderhaushalt von 16,2 Mio. Euro bleiben die Koalitionspartner weit hinter dem zurück, was ihre Aussagen in den Wahlprogrammen beinhalteten.
Dieser Kahlschlag macht sinnvolle Kooperationen und die Vernetzung lokaler Einheiten unentbehrlich. DIE LINKE im Regionalverband RVR und in den Landschaftsverbänden LWL und LVR setzt sich für den Erhalt kultureller Ressourcen und den Erhalt kultureller Infrastruktur ein.