Wie in der Sitzung des Beschwerdeausschusses vom 09.05.2011 angesprochen bittet die Fraktion DIE LINKE um ergänzende Angaben zur Statistik der Todesfälle in den Psychiatrischen Kliniken des LWL.
1. Wie alt waren die verstorbenen Patienten?
2. Wie oft wurden die verstorbenen Patienten im Vorfeld auf nicht-psychiatrische Stationen verlegt?
Begründung:
Erfahrungsgemäß erfolgt bei lebensbedrohlichen Komplikationen eine Verlegung auf eine andere Station, z.B. Intensivstationen oder Innere.
3. Gab es bei Suiziden im Wochenendurlaub nachträgliche Entlassungen?
Begründung:
Diese Praxis wird vom Psychiater und Klinikdirektor Asmus Finzen in seinem Buch „Der Patientensuizid“ als häufig bezeichnet.
4. Wie steht die Suizidrate im Verhältnis zur Verweildauer?
Begründung:
Ob eine Suizidrate von „jeder 3.000ste Patient“ „gering“ ist oder nicht, hängt von der Ver-weildauer ab. Es macht einen Unterschied, ob sich innerhalb eines Jahres oder innerhalb eines Tages jeder 3000ste tötet.
5. Wie steht die Suizidrate im Verhältnis zur der der Gesamtbevölkerung der BRD?
Begründung:
Würde sich jährlich jeder 3.000ste Bundesbürger suizidieren, wären das 27.300 Selbsttö-tungen jährlich. Da die Verweildauer in den Psychiatrischen Kliniken des LWL bei etwa 35 Tagen liegen dürfte, ist die Suizidrate sehr hoch.
6. Wie häufig kommt es zur Zwangsunterbringung?
7. Gibt es Zwangsunterbringungen ohne richterlichen Beschluss?
8. Wenn ja, unter welchen Bedingungen geschieht dies?
9. Wie häufig kommt es zur Fixierung?
10. Wie viele Fixierungen werden durch richterlichen Beschluss und wie viele auf eigenen Wunsch, bzw. dem Wunsch der Betreuer, durchgeführt?
11. Wie häufig kommt es zur Zwangsmedikation?
12. In wie vielen Fällen wird Zwangsmedikation durch richterlichen Beschluss durchgeführt und in wie vielen Fällen auf Wunsch der Betreuer?
13. Gibt es eine Statistik zum Medikamentenverbrauch in den LWL-Kliniken?